Auf das Frühstück in unserem Designhotel sind wir sehr gespannt. Der Speisesaal hat etwas von einer Eingangshalle, hat hier aber auch die typischen Designelemente. Es gibt viele runde Vorsprünge und vieles ist mit kleinen Mosaiksteinchen verkleidet.

Die Auswahl ist ziemlich gut, allerdings kommt uns alles etwas amerikanisch vor. An die Qualität vom Chalet-Hôtel La Ferme du Chozal kommt es bei weitem nicht ran. Schlecht ist es aber auch nicht, halt so lala. Zudem haben wir den Fehler gemacht, einen Latte Macchiato zu bestellen. Dies ist hier wirkilich ein Kinderkaffee. Viel Milch und ganz wenig Kaffee. Morgen gehen wir dann zum Cappucciono über, der sollte dann besser sein.

Unser erster Termin am heutigen Tag ist die Kuppel der Cattedrale di Santa Maria del Fiore. Die Kuppel gilt als technische Meisterleistung und als Hauptwerk von Filippo Brunelleschi. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 45 Meter und eine Höhe von 107 Meter. Der Bau dauerte 16 Jahre. Wir müssen uns etwas sputen, da auf dem Ticket ein Zeitfenster angegeben ist. Wir schaffen es ohne Probleme, sind diesmal aber nicht die Ersten.

Es warten schon ziemliche viele, dass die Tore endlich öffnen. Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir etwas zu spät dran sind. Dies ist aber die erste Führung an diesem Tage, so dass es auf der Kuppel dann nicht so voll sein sollte. Pünktlich öffnen die Pforten und wir können uns an die Ersteigung der Kuppel machen. Vorher müssen wir durch die Einlasskontrollen. Diese sind wie am Flughafen. Zusätlich dürfen keine Rucksäcke und keine Flaschen größer 0,5 Liter mitgenommen werden. Jeannettes Rucksack haben wir am Abend davor schon auf Hängetasche umgabaut, da Schatzi dies im Vorfeld schon gelesen hat.

Wir erklimmen die 463 Stufen bis zur Aussichtsplattform. Zwischendurch gibt es immer wieder imposante Ausblicke.

Oben angekommen sind wir beide ganz schön ermattet. Der Ausblick entschädigt aber für alles.

Der Abstieg ist fast schlimmer als der Aufstieg. Wenigstens kommen uns keine Menschen entgegen, da immer nur zu bestimmten Zeiten ein Einlass erfolgt.

Als nächstes wollen wir in die Cattedrale di Santa Maria del Fiore. Hier ist der Einlass noch nicht eröffnet. Also beschließen wir kurzerhand, dem Glockenturm (Campanile Giottos) einen Besuch abzustatten, da hier die Warteschlange nicht allzu lang ist.

Auch hier müssen wieder einige Stufen von uns erklommen werden. Diesmal sind es über 400. Zusätzlich erschwert der Gegenverkehr den Aufstieg. Zwischendurch gibt es aber immer wieder Ebenen mit Ausblicken.

Auch hier schaffen wir es bis zur obersten Ebene. Allerdings versperrt hier ein Gitter den tollen Ausblick.

Beim Abstieg entdecke ich noch ein kleines nettes Detail.

Unten glücklich angekommen (beim Abstieg kamen natürlich auch wieder unzählige Menschen entgegen) geht es jetzt direkt in den Dom. Auch hier wieder die gleichen Sicherheitskontrollen wie auf der Kuppel und dem Glockenturm. Der Dom ist jetzt (leider) nicht mehr menschenleer, wie beim Aufstieg zur Kuppel. Hier waren noch keine Menschen im Inneraum zu sehen.

Innen ist der Dom recht schlicht, es sind nur wenige Kunstwerke vorhanden. Als erstes gehen wir aber in die Unterkirche Santa Reparata. Dies ist die frühere Kirche von Florenz, auf der dann 1296 der heutige Dom errichtet wurde. Durch eine Grabung in der 70er Jahren konnte der Grundriss der alten Kirche rekonstruiert werden. Diese Reste der Rekonstruktion können jetzt besichtigt werden.

Wir laufen also unter dem Fußboden des Doms und erkunden die Ausgrabung. Wir hatten es auf unseren Reisen des Öfteren, dass zufällig alte Bauwerke unter anderen entdeckt wurden oder sogar ganze Kirchen durch Zufall wiederentdeckt wurden. Wir sehen uns immer nur an und fragen uns, wie kann so etwas in Vergessenheit geraten? Egal, wir steigen wieder zur heutigen Kirche auf.

Dann können wir auch in die Kuppel von unten schauen.

Jetzt machen wir uns auf den Weg zum vorletzten Punkt, den wir mit unserem Ticket bezahlt haben, dem Battistero di san Giovanni Auf dem Weg noch ein Bild vom Dom.

Leider sind hier starke Renovierungsarbeiten im Gange, die komplette Decke ist leider nicht sichtbar.

Jetzt geht es zum letzten Punkt, den wir abarbeiten müssen. Dem Museo dell Opera del Duomo. Hier sind die Werke zu besichtigen, die seit der Gründung 1891 aus dem Cattedrale di Santa Maria del Fiore und dem Battistero di san Giovanni entfernt wurden. Dies erklärt auch ein wenig den cleanen Look des Doms. Auch ist hier die alte Fassade der von Santa Reparata ausgestellt.

Eine von drei original Türen der Taufkirche. In der Taufkirche sind heute Nachbauten eingesetzt.

Auch ist hier eine unfertige Pietà von Michelangelo ausgestellt. Vermutlich war diese für sein Grab gedacht, jedoch zerbrach sie beim Bearbeiten. Er war darüber so verärgert, dass es sie einem seiner Schüler schenkte. Das Gesicht der Figur die Jesus trägt stellt Michelangelo selbst da.

Auch im Museum ist die Holzstatue von Maria Magdalena von Donatello. Damit haben wir dann heute schon zwei der vier Teenage Mutant Hero Turtles zusammen. Fehlen also noch zwei in der Sammlung, die könnten wir morgen antreffen.

Nach soviel Kultur haben wir uns jetzt eine kleine Stärkung verdient. Auf der Via del Corso finden wir ein Plätzchen in der Cucciolo Bar Pasticceria

Sehr schön ist auch die Musikbegleitung. Direkt gegenüber gibt es ein kleines Konzert.

So getärkt machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, laufen aber noch einen kleinen Umweg. Zunächst geht es zur Ponte Vecchio. Auf dieser Brücke sind diverse Schmuckgeschäfte angesiedelt. An ein Durchkommen auf der Brücke ist kaum zu denken, soviele Menschen haben sich hier versammelt und machen tolle Instaselfies von sich und den Geschäften. Die Ponte Vecchio ist der Rialto-Brücke in Venedig nicht unähnlich.

Von hier geht es weiter zum Palazzo Pitti. Hier gibt es nur ein Foto der Fassade, wir sind heute schon genug gelaufen.

Jetzt aber zurück ins Hotel, Duschen und Blog schreiben. Schatzi hat für heute Abend schon das Bistro 3 Tavoli entdeckt und einen Tisch bestellt. Wir gehen schon um 19:00 Uhr essen, morgen müssen wir mit den Hühnern aufstehen, wir haben ein Early-Bird-Ticket für die Uffizien. Der Einlass begint um 8:00 Uhr.

Das Essen ist sehr lecker, im Lokal spielt der Chef sehr laut italienische Musik, stört aber nicht so wie gedacht. Ab und zu kommt er auch aus seiner kleinen Küche und singt etwas. Alles in allem ein sehr gelungenens Abendessen. Das Lokal ist ca. vier Meter breit und hat eine Länge von ca. 20 Metern. Sehr atmosphärisch und zu empfehlen.