Slowenien Tag 16
Zum Frühstück lasse ich mir zwei Spiegeleier zubereiten und stelle sie auf der Terrasse auf den Tisch und gehe noch zwei Kaffee holen. Als ich wiederkomme sitzen zehn Tauben auf dem Tisch und machen sich über die Spiegeleier her. Wir suchen uns einen Tisch im Innenraum.
Schatzi packt den Rest in die Koffer und Butzele wird aus der Garage geholt. Der Hotelangestellte macht große Augen, als er die Menge Gepäck sieht und ich unseren kleinen Kofferraum öffne und mit dem Beladen beginne. Passt natürlich wieder alles rein, habe ja jahrelang Tetris gespielt.
Wir fahren offen nach Triest. Für die fast 40 Km brachen wir eine Stunde. Damit sind wir natürlich viel zu früh am Hotel. Die Straße vor dem Hotel hat keine Parkbuchten, dass Hotel auch keine Vorfahrt. Ich soll das Auto einfach mit zwei Rädern auf den Bürgersteig abstellen, ein Fahrdienst bringt dann den Wagen zum Parkplatz.
Unser Gepäck lassen wir in der Rezeption stehen und machen uns erst einmal auf den Weg. Als erstes laufen wir zur Kirche Santa Maria Maggiore. Hier findet gerade eine Hochzeit statt, so dass wir nicht in die Kirche kommen. Vor der Kirche gibt es aber ein Hinweisschild, dass es für Triest eine kostenlose App fürs Telefon gibt, auf der auch Touren zu den Seheneswürdigkeiten verzeichnet sind. Also schnell die App geladen und uns für die Tour Triest in einem Tag entschieden.
Die Route beginnt an der Piazza dell’Unità d’Italia. Heute findet hier der Abschluß der Cavalcade Classiche statt. Dies ist eine Parade von Ferrari-Oldtimern. Die Cavalcade zählt zu den exklusivsten Veranstaltungen von Ferrari, die Teilnahme ist nur auf Einladung möglich. Sprich, der ganze Platz ist mit Zelten und Lichtanlagen zugebaut. Hatten wir schon in Monaco, nur dass hier der ganze Hafen gesperrt war.
Der nächste Stopp auf der Tour ist die Molo Audace. Diese 246 Meter lange Mole wurde im Jahr 1751 erbaut. Der Name kommt von dem ersten italienischen Schiff das hier anlegte: Audace. Der Pier ist ein beliebtes Ziel für einen Spaziergang. Von hier ist auch das Schloss Mirama sichtbar, welches ca. 10 Km von Triest entfernt ist. In der Ferne ist ein gigantisches Segelschiff zu sehen. Es handelt sich hierbei um die SY A, die größte Segelyacht der Welt, die einem russischen Oligarchen gehört und 2022 im Rahmen der Sanktionen hier im Hafen von Triest festgesetzt wurde.
Jetzt geht es weiter zur griechisch-orthodoxen Kirche San Nicolò dei Greci. Diese wurde von 1784 bis 1787 errichtet. Die Fassade wurde 1819 - 1820 von dem Architekten Matteo Pertsch im klassizistischen Stil umgestaltet.
Der nächste Halt ist der Palazzo Carciotti. Die Kuppel auf dem 1880 erbauten Haus diente als astronomische Sternwarte. Dieses liegt direkt am Canal Grande di Trieste. Hier findet auch gerade das Triest Bierfest 2024 statt. Irgendwie ist die ganze Stadt eine Partymeile. Auf dem Kanal selbst findet ein Kanu-Polo Wettkampf statt. An Bilder am Abend vom Kanal ist also nicht zu denken.
Der nächste Stopp der Route ist am Palazzo Gopcevich. Dieser befindet sich auch direkt am Kanal. Als Vorbild für das gelb-rote Muster der Fassade diente der Dogenpalast in Venedig.
Hier am Kanal auf der Via Roma steht die Statue von James Joyce. Er war ein irischer Schriftsteller und lebte ab 1904 vorwiegend in Triest
Am Ende des Kanals befindet sich die Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon. Der Tempel San Spiridone wurde 1869 erbaut. Der Grundriss der Kirch ist ein griechisches Kreuz.
Jetzt geht es weiter zum römischen Forum (Foro Romano). Dies liegt auf einem Hügel. Diesen können wir erklimmen oder wir nehmen den Aufzug der 2015 erbauten Tiefgarage unter dem San-Giusto-Hügel, was wir natürlich tun. Am Ende des 100 Meter langen Hauptkorridors befindet sich der Fahrstuhl. Hier haben wir uns reichlich Stufen ersparrt.
Hier auf dem Hügel befinden sich die Überreste der alten römische Stadt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Die Übereste wurde 1929 bei Ausgrabungen zur Errichtung des Bronzedenkmal Monumento ai Caduti di Trieste entdeckt.
Direkt am römischen Forum liegt die Cattedrale di San Giusto Martire. Im 14. Jahhundert wurden zwei vorhandene Kirchen zu einer vereint.
Für den Rückweg zum Hotel beutzen wir natürlich wieder diesen tollen Fahrstuhl. Direkt am Hotel befindet sich das Teatro Romano di Trieste. Hier sind wir schon auf dem Hinweg vorbeigekommen, allerdings war das Licht nicht gut.
Kurz vor dem Hotel entscheiden wir uns für einen Kaffee und etwas Süßes. Wir laufen zur Pasticceria La Bomboniera. Diese Geschäft existiert seit 1836. Wir nehmen beide einen Cappuccino, Schatzi eine Schokoladenschnitte und ich eine Cannoli. Zum Kaffee kommt noch Becher mit flüssiger Schokolade, die in den Kaffee gegossen wird (so der Gast es möchte, wir möchten natürlich). Alles sehr lecker. Jetzt geht es aber zurück zum Hotel. Am Abend wollen wir noch mal auf die Piste und einige Fotos machen.
Am Abend gehen wir zuerst zur Molo Audace. Hier möchte ich von Schatzi ein Bild vor dem Sonnenuntergang machen. Leider sind wir hier überhaupt nicht allein, also lassen wir es, stattdessen gibts dann halt nur den Sonnenuntergang.
Die Abendbilder am Canal Grande di Trieste lassen wir auch ausfallen. Himmel und Menschen sind auf dem Bierfest unterwegs. Wir schauen uns das Streetfood an und beschließen aufgrund der extrem lauten Musik, die aus jedem Stand schallert, ein Lokal aufzusuchen. Unsere Wahl fällt auf das Ristorante Pizzeria Bianco, welches ein schwimmendes Ponton auf dem Kanal hat.
Wir trinken Aperol Spritz und essen jeder eine Pizza. Sehr lecker, leider haben wir keine Jacken dabei, so dass uns dann doch recht schnell kalt wird.
Auf dem Weg zum Hotel kommen alle Ferraris die Riva Nazario Sauro lang und fahren zum Piazza dell’Unità d’Italia. Hier scheint die Abschlußveranstalltung stattzufinden. Der Platz ist komplett in rotes Licht getaucht. Sieht ganz hübsch aus.
Morgen haben wir einen ruhigen Tag, um 16:00 Uhr haben wir ein Ticket für die Grotta Gigante.